Frisch geduscht sitze ich im Hostel am Ortseingang von Merseburg und chatte mit einem Freund in LA. Ich habe beschlossen, frühzeitig Schluss zu machen. Aber, von vorn...
Im Zelt schläft es sich doch am Besten! Es hat die Nacht viel geregnet, aber der Zeltboden blieb zum Glück trocken. Gut ausgeschlafen starte schon kurz nach 8. Pullover an, Pullover aus, wie ich es mache ist es falsch. Schon am frühen Vormittag komme ich in Naumburg an, kontollorie an einer Tanke Mal die Luft und schlendere etwas durchs Städtchen. Getreu der Empfehlung meiner Schwester gönne ich mir ein Stückchen Kuchen. Auf dem Markt kaufe ich noch Tomaten und Radieschen. Vor dem Rathaus musiziert ein Leierkastenmann für ein Brautpaar.
Für 11 Uhr ist Regen angesagt, aber der läßt mich in Ruhe. Er kommt erst mit 2 Stunden Verspätung. Bis dahin erlebe ich aber eine Höllentour - ich hasse das romantische Kopfsteinpflaster!! Das ist ja schlimmer als das Waschbrett in der Wüste! Eine echte Qual für den Hintern und das Material. Die linke Satteltasche hängt nur noch an einem von 3 Punkten! Zum Glück habe ich mir vor der Abreise noch Zusatzgurte für die Satteltaschen nachgebaut - mit denen kann ich die Tasche notdürftig fixieren. Ich hoffe, das hält länger.
Zwischendurch gibt es schlimme Schotterwege mit wassergefüllten Schlaglöchern gespickt. Eine Slalomtour im Schneckentempo.
Zum Geiseltalsee führt endlich mal wieder ein Asphaltweg. Schön zwischen Kiefern, Sanddorn und dem Uferschilf. Leider keine Zeit zum genießen: quer über den Weg etwa im Meter-Abstand sind Frostaufbrüche, höher als die Baumwurzeln auf dem Wanderweg vor 3 Tagen. Aber..."einfach" kann ja jeder.
Merseburg ist heute ein knappes Tagesziel, nur 56 km. Heute ist mir nach Komfort, also suche ich mir ein günstiges Zimmer (40 €). Nennt sich Hostel, ist an ein Hotel angegliedert, hat sogar eine Fahrradgarage und vor allem eine Dusche und warmes Wasser für die Wäsche.
Die Strecke
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen